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SO STÄRKEN SIE IHR HERZ.

Aktiv und fit bleiben bis ins hohe Alter? Das funktioniert, wenn das Herz gesund ist. Schon einfache Maßnahmen helfen, das Herz-Kreislauf-System zu stärken und vor Erkrankungen zu schützen.

Autorin: Kathrin Rothfischer // Fotos: Stock (7), Shutterstock (4) 

Unser Herz ist ohne Pause im Einsatz: 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Unermüdlich pumpt es Blut in den Körper und versorgt ihn so mit lebenswichtigem Sauerstoff und Nährstoffen. Funktioniert das Organ nicht mehr richtig, kann das fatale Folgen haben. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Deshalb rückt die BMW Group unter dem Motto „Jeder Herzschlag zählt. Der Schlüssel zu einem stärkeren Herzen ist ein gesunder Lebensstil“ in diesem Jahr die Herzgesundheit mit zahlreichen Aktivitäten an den Standorten in den Fokus. Ziel ist nicht nur die Stärkung des Herzens, sondern auch die Förderung der allgemeinen Gesundheit der Mitarbeiter.

ES IST NIE ZU SPÄT ANZUFANGEN.

Doch selbst in höherem Alter sind Herzbeschwerden kein unausweichliches Schicksal. Denn wer früh gegensteuert, kann den Lebensmotor lange gesund halten. Und auch wer bereits Probleme hat, kann mit einfachen Maßnahmen viel erreichen. Besonders Risikofaktoren für eine Verkalkung der Gefäße wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes lassen sich beeinflussen. „Der Lebensstil spielt eine wichtige Rolle für Gefäße und Herzgesundheit. Es ist nie zu spät, etwas zu tun“, bestätigt Professor Thomas Voigtländer, Kardiologe und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Eine ausgewogene Ernährung ist neben ausreichend Bewegung eine der wirksamsten Maßnahmen, um die Gefäße zu schützen und Herz-Kreislauf-Beschwerden nicht nur vorzubeugen, sondern auch zu behandeln. Dabei geht es vor allem darum, die Ernährung dauerhaft auf „herzgesund“ umzustellen. Konkret bedeutet das: viel frisches Gemüse (mindestens 400 Gramm pro Tag) und Obst (mindestens 250 Gramm täglich), hochwertige Öle mit vielen ungesättigten und Omega-3-Fettsäuren (z. B. Leinöl, Hanföl oder Walnussöl), Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen und öfter mal Fisch, aber wenig Salz und Zucker, wenig tierisches Fett, wenig (rotes) Fleisch sowie wenig stark verarbeitete Lebensmittel (z. B. Wurst, Fertiggerichte). Ein weiteres Plus: „Damit lässt sich Übergewicht verhindern oder leichter abbauen – vor allem Bauchfett. Denn je mehr Bauchfett, desto höher das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erklärt Thomas Voigtländer.

BEWEGUNG ALS MEDIKAMENT.

Ausdauertraining senkt Blutdruck, Cholesterin sowie Puls, stärkt den Herzmuskel – und regt die Bildung neuer Blutgefäße an. Auch Krafttraining spielt für die Herz-gesundheit eine Rolle. „Bewegung ist Medizin. Sie kann Herzerkrankungen hinauszögern oder sogar komplett verhindern und ist auch fester Bestandteil für die Behandlung von Herzpatienten“, sagt Voigtländer. Fachleute empfehlen pro Woche drei- bis fünfmal 30 Minuten Ausdaueraktivität wie Joggen, Walken oder Radfahren (auch mit dem E-Bike) und zwei bis drei Einheiten moderates Krafttraining, also Übungen mit niedriger Belastung, dafür mit vielen Wiederholungen. Körperliche Aktivität lässt sich zudem gut in den Alltag einbauen, etwa durch Gartenarbeit, Treppensteigen, Spielen mit Kindern, Tanzen oder Spazierengehen. Je nach Alter und Gesundheitszustand kann das Bewegungsprogramm auch weniger intensiv sein, um etwas zu bewirken. „Die Ziele müssen für den Einzelnen realistisch und gut umsetzbar sein. Grundsätzlich gilt: Jeder Schritt zählt“, bestätigt der Herzexperte.

In Deutschland sterben jedes Jahr 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. 70 Prozent könnten durch regelmäßige Bewegung vermieden werden.

DAUERSTRESSVERMEIDEN.

Kurzzeitiger Stress kann helfen, schwierige Anforderungen im Alltag zu meistern. Er ist also nicht per se schädlich, sondern kann sogar ein Motor für persönliches Wachstum sein. Kritisch wird es erst, wenn über längere Zeit auf Anspannung keine Entspannung mehr folgt. Chronischer Stress lässt unter anderem den Blutdruck steigen und fördert dadurch die Entstehung von Herzerkrankungen. Aber wie gelingt es, dauerhaften Stress zu vermeiden? Ein Weg ist, achtsam mit sich und seinem Körper zu sein – und das lässt sich erlernen: Nehmen Sie Ihre Gefühle und Gedanken aus einer wohlwollenden, freundlichen Distanz wahr. So können Sie selbst bestimmen, wie Sie auf Empfindungen reagieren wollen, und sind nicht von aufbrausenden oder emotionalen Reaktionen gesteuert. Sie werden mit der Zeit gelassener und entspannter. Studien zeigen, dass Menschen, die Achtsamkeit üben, weniger gestresst sind und besser mit alltäglichen Belastungen umgehen.

BESCHWERDEN ERNST NEHMEN & ZUR VORSORGE GEHEN.

„Jede zweite Person über 50 Jahre hat Bluthochdruck – oft ohne etwas davon zu wissen“, erklärt Voigtländer. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher ein einfaches Mittel, um Risikofaktoren früh zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln – bevor eine Herzerkrankung entsteht. „Sie sollten auch Beschwerden wie Schmerzen im Brustkorb oder Atemnot immer abklären lassen, vor allem, wenn sie plötzlich auftreten“, erklärt Voigtländer. Denn diese können auf eine bereits bestehende Durchblutungsstörung des Herzens hinweisen.

NIKOTIN UND ALKOHOL – BESSER OHNE.

Mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht anzufangen, senkt das Risiko für Herzerkrankungen drastisch. Denn Nikotin schädigt die Gefäße – auf Tabakkonsum gehen in Deutschland 120.000 vorzeitige und vermeidbare Todesfälle pro Jahr zurück. Auch Alkohol schadet dem Herzen: Je mehr Alkohol man trinkt, desto höher ist das Risiko für chronischen Bluthochdruck. Inzwischen gibt es Hinweise aus der Wissenschaft gegen die weitverbreitete Annahme, dass moderate Mengen Rotwein gut für das Herz sind. Wissenschaftler des Universitären Herz- und Gefäßzentrums Hamburg fanden heraus, dass selbst der mäßige Konsum von circa 120 Millilitern Wein (etwa eine Espressotasse) oder 330 Millilitern Bier (ein Kaffeebecher) pro Tag gefährliches Vorhofflimmern auslösen kann.

kardio-CT/MRT.

Bei der Diagnose von Herzerkrankungen geht die BMW BKK neue Wege: Mit der Kardio-CT/MRT kann der Zustand von Herz- und Herzkranzgefäßen präzise bestimmt werden – ohne Katheteruntersuchung.
www.bmwbkk.de/innovativebehandlungen

STIMMT`S?

Rund ums Herz kursieren viele Mythen. Was ist wahr, was nicht? Wir haben auf Herz und Nieren geprüft.

 

 

1. Sport vergrößert das Herz Richtig!

Das Herz passt sich an Belastung an: Es wird dann mit der Zeit nicht nur größer, sondern jeder Herzschlag pumpt auch mehr Blut in den Körper. Allerdings vergrößert sich das Herz nur unter extremen Trainingsbedingungen, auch „Sportlerherz“ genannt.

2. Kann das Herz wirklich brechen?

Jein. Brechen wie Glas kann es nicht, auch wenn davon bei Liebeskummer oft die Rede ist. Es gibt aber das sogenannte Broken-Heart-Syndrom, eine kurzzeitige Störung der Herzfunktion (siehe Seite 22).

3. Kaffee ist schlecht fürs Herz

Falsch! Es gibt keine Belege, dass Kaffee dem Herz schadet oder zu Bluthochdruck führt. Auch für bereits herzkranke Menschen ist der Wachmacher unbedenklich – sofern er nicht in rauen Mengen getrunken wird.

4. Frauenherzen schlagen schneller Richtig!

Der durchschnittliche Ruhepuls liegt für Männer bei 50 bis 80 Schlägen pro Minute, für Frauen bei 52 bis 82. Denn: Ein Frauenherz ist mit ca. 250 Gramm leichter als das 300 Gramm schwere Männerherz.

5. Bei Verliebten schlägt das Herz im gleichen Takt Richtig!

Wenn wir einen anderen Menschen attraktiv finden, synchronisieren sich Atmung und Puls mit dem Gegenüber. Das funktioniert selbst dann, wenn uns mehrere Meter von der anderen Person trennen.

 

 

ZAHLEN & FAKTEN.

Mit der Energie, die unser Herz täglich erzeugt, könnte ein Lastwagen 32 Kilometer weit fahren. Bei einem Alter von 71 Jahren reicht die Strecke bis zum Mond und wieder zurück.

 

Menschen, die rauchen, haben ein 6-mal höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden. Es lohnt sich immer aufzuhören: Bereits einige Stunden nach der letzten Zigarette verbessern sich Atmung und Durchblutung. Und ein Jahr nach dem Rauchstopp ist die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzerkrankung zu leiden, schon um 50 Prozent gesunken.

Das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, ist für Frauen mehr als doppelt so hoch. Denn die Symptome sind häufig weniger eindeutig. Neben typischen Beschwerden wie Brustenge können bei Frauen auch Atemnot, ein Ziehen in den Armen, Müdigkeit, Angstzustände, Schweißausbrüche, Übelkeit sowie Schmerzen im Oberbauch oder im Rücken im Zentrum stehen.

4.000 Schritte pro Tag reichen schon aus, um das Risiko eines vorzeitigen Todes durch eine Herzerkrankung zu reduzieren. Bereits kleine Veränderungen im Alltag stärken also das Herz-Kreislauf-System. Und: Jeder Schritt steigert die positive Wirkung!

7–8 Stunden Schlaf benötigen die meisten Menschen im Schnitt. Wer zu wenig schläft, nimmt dem Herzen seine wichtigste Möglichkeit, sich zu erholen.

Ungefähr 100.000-mal schlägt das Herz an einem Tag. Bis zu 7.000 Liter Blut pumpt das Herz pro Tag durch unseren Körper.

Bakterielle Entzündungen im Mund wirken sich mitunter auch auf die Herzgesundheit aus: Gelangen die Keime ins Blut, können sie zu einer Entzündung des Herzmuskels, der Herzklappen oder der Herzkranzgefäße führen. Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt und eine gute Mundhygiene sind daher nicht nur für gesunde Zähne wichtig, sondern auch für Ihr Herz!


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