JETZT SONNE TANKEN!
Gute oder böse Sonne? Wir brauchen ihre hellen, warmen Strahlen. Aber wann und warum? Unsere Experten-Tipps verraten Ihnen, wie die Sonne auf den Menschen wirkt.
Wie und wann wir die Sonne brauchen.
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Trifft UV-B-Strahlung auf die Haut, wird es durch mehrere Stoffwechselprozesse im Körper gebildet. Es hilft ihm, Kalzium und Phosphat richtig aufzunehmen, trägt zu Aufbau und Erhalt der Knochen bei und stärkt das Immunsystem. Für seine Bildung reichen kurze Sonnenbäder: Gesicht, Hände und Arme von Frühjahr bis Herbst zwei- bis dreimal pro Woche vor- oder nachmittags 5 bis 15 Minuten unbedeckt und ohne Sonnenschutz in die Sonne halten.
Schön Bräunen, aber nicht zu viel!
Streng genommen ist Bräune ein Schutzmechanismus: Bei UV-Bestrahlung versucht die Haut, sich durch die Bildung des Pigments Melanin vor ihr abzuschirmen. Dr. Uwe Schwichtenberg, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Berufsverband der Deutschen Dermatologen, rät deshalb zu einem bewussten Umgang mit Sonne, statt „sich ohne Sinn und Verstand den Pelz zu verbraten“. Denn „UV-Licht bedeutet immer ein erhöhtes Hautkrebs-Risiko“.
Taktgeber Sonnenlicht.
Helles Licht regt die Produktion des Hormons Cortisol an und macht munter, Dunkelheit stimuliert die Bildung des Müdemachers Melatonin. Der Wechsel von Hell und Dunkel ist also ein wichtiger Taktgeber im Tagesverlauf. Wer im Sommer auf natürliche Weise früh wach werden will, lässt die Rollos oder Vorhänge in Bettnähe offen. Bei Ein- und Durchschlafproblemen sollten sie möglichst dicht geschlossen werden. Licht beeinflusst den Körper auch auf andere Weise: Je höher die Leuchtstärke des Tageslichts (= bis zu 100.000 Lux), umso stärker ist die Ausschüttung des Botenstoffs Serotonin, der wie ein Glückshormon die Stimmung aufhellt und motiviert.
Wann und wie wir uns vor zu viel UV-Strahlen schützen müssen.
Eigenschutzzeit checken.
Von sehr hell bis stark pigmentiert, sehr empfindlich bis unempfindlich gegen Sonnenbrand gibt es sechs verschiedene Hauttypen, die sich z. B. auf der Website des Bundesamts für Strahlenschutz, www.bfs.de, feststellen lassen. Ihnen entspricht eine unterschiedlich lange Eigenschutzzeit. Sie besagt, ab welcher UV-Bestrahlungsdauer – berechnet um die Mittagszeit in Mitteleuropa – ein Sonnenbrand droht. Orientierungshilfe gibt auch der UV-Index, der den erwarteten Tagesspitzenwert sonnenbrandwirksamer UV-Strahlung angibt, für Deutschland z. B. auf www.dwd.de oder als App. In den Bergen, über Schnee, am Wasser oder Strand sowie mit zunehmender Nähe zum Äquator ist wegen der stärkeren Strahlungsintensität oder Reflexion mehr Vorsicht geboten.
Bitte nicht sparen!
Dazu rät Dr. Uwe Schwichtenberg, wenn es um die verwendete Menge an Sonnencreme oder -spray geht. Die Haut sollte gut damit bedeckt werden: je nach Körpergröße mit drei bis fünf Esslöffeln, mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad, damit das Sonnenschutzmittel einziehen und seine Wirkung entfalten kann. Mehrfach eincremen, zumal nach dem Schwimmen. Allerdings verlängert nur ein hoher Lichtschutzfaktor die mögliche Sonnenexposition mehrfach. Dr. Schwichtenberg verwendet als Segler immer LF 50 und schützt die Augen mit hochwertigen Brillen und 100 Prozent UV-Schutz-Gläsern.
Bestens: textiler lichtschutz.
Ein Blick auf Dekolleté oder ins Gesicht im Vergleich zur Innenseite der Unterarme genügt: Sonne macht der Haut sichtlich zu schaffen; Schäden summieren sich in Form von Flecken oder Falten, treten mit zunehmendem Alter immer deutlicher zu Tage und sind irreversibel. „Strahlenbelastung, die nicht zu einem Gewinn an Lebensqualität beiträgt, sollte vermieden werden“, so Dr. Uwe Schwichtenberg. „Geht das nicht, ist wegen seiner Barrierewirkung der beste Lichtschutz textil: breitkrempige Hüte, Kappen mit Schirm und Nackenschutz, dicht gewebte, langärmelige T-Shirts, Hosen oder Badeanzüge mit UV-Schutz für empfindliche Kinderhaut.“
Hautkrebs-Screening.
Ab 35 Jahren haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Hautkrebs. Mehr Informationen unter www.bmwbkk.de/check-up
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