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Bilderwand mit Fotos der Großfamilie

ZUSAMMEN SIND WIR STARK!

Wie gelingt ein glückliches Familienleben? Wir besuchten zwei Großfamilien mit zwölf und sieben Kindern und fragten sie, wie sie den Alltag meistern. Eine Reportage mit vielen Tipps.

Autorin: Antoinette Schmelter-Kaiser // Fotos: Bernhard Haselbeck, iStock, Getty Images

„Wer will mitspielen?“ Auf diese Frage von Mama Alina Simon echot es elf Mal laut „Ich!“ Kurz darauf drängen sechs Mädchen und fünf Jungen in die Garage, um dort ihre Eishockey-Ausrüstung zu holen. Während die Zwillinge Nolan und Neala, 3, mit Mamas Hilfe die Schlittschuhe anziehen, jagen ihre Geschwister schon den schwarzen Puck über eine weiße, glatte Kunststofffläche im Garten. Hinter der Bande schaut ihnen der einjährige Lennox von Papas Arm aus zu. „Das sind unsere schönsten Momente mit der Familie – wenn alle zusammen Sport machen“, erklärt Papa Roy Simon stolz. Aus diesem Grund haben sie sich – ergänzend zum Training und den Spielen bei den Dingolfinger „Isar Rats“ – als Weihnachtsgeschenk für alle eine eigene Eishockeyarena geleistet und neben ihrem Haus am Rand von Dingolfing aufgestellt. Außerdem stehe regelmäßig gemeinsames Fahrrad- und Ski-fahren oder Wandern auf dem Programm.

„Dienstplan“ für die Familie.

Organisatorisch funktionieren solche Unternehmungen nur mit klaren Ansagen der Eltern, früher Selbstständigkeit und möglichst viel Mithilfe der Kinder, die dazu schon in der Lage sind. „Kleinere Familien können Dinge länger ausdiskutieren. Bei einer 14-köpfigen geht das nicht“, erzählt Roy Simon, 42. Dank seiner Position als Gruppenleiter im Karosseriebau bei der BMW Group weiß er aber auch, dass sich ein Team einbringen können sollte. Den Dienstplan, der am Kühlschrank in der Küche hängt, durften Brian, Kiara, Connor, Cassandra, Jason, Jeremy und Layla daher selbst schreiben. Ihre Aufgaben im Haushalt verteilen die sieben „Großen“ der Simons täglich reihum.

Mädchen schneidet einen Apfel, neben ihr hoher Stapel an Brotboxen.

Einfach machen – und gut schlafen!

Trotzdem bleibt vor allem für ihre Mutter noch jede Menge zu tun. Der Alltag der 37-Jährigen steht unter dem Motto „Nicht viel darüber nachdenken, einfach machen! Da müssen wir durch.“ Disziplin und Leistungsbereitschaft hat Alina Simon in ihrer Jugend als Alpin-Skiläuferin in der Ukraine gelernt. Ebenso pragmatisch wie energisch strukturiert und organisiert sie das Familienleben, wenn Roy Simon arbeitet. Ist er daheim oder sind die Kinder tagsüber in Kitas und Schulen, handelt sie im Internet mit gebrauchten Kinderrädern und Radanhängern, die sie mit handwerklichem Geschick herrichtet. Auch Schlittschuhe kann sie selbst schleifen und ihren Kindern die Haare schneiden. Außerdem plant sie alle Familenurlaube und Eishockeycamps während der Ferien – bei so vielen Personen und entsprechendem Platzbedarf ein aufwendiges Unterfangen. Um ihre Batterien aufzuladen, legt Alina Simon zumindest auf ruhige Nächte Wert. „Bei uns schlafen alle Kinder in ihren eigenen Betten. Zu zweit oder dritt pro Zimmer sind sie nie allein“, betont sie. Ihr Mann, der nach seinem Arbeitstag „immer noch Rest-Energie für die Familie“ braucht, weiß einen ungestörten Schlaf ebenso zu schätzen. Alternativ regeneriert er im Fitnessstudio, beim Mountainbiken oder Segelfliegen. Dabei schwebt er ausnahmsweise für ein paar Stunden allein über den Dingen – und hat nach solchen Auszeiten wieder ausreichend Kraft für seine große Familie, „in der es nie langweilig wird“.

Langweilig wird es nie!

Bergwandern, Skifahren, Bierbrauen: Solche Hobbys hatte auch Stefan Fenchel. Doch der gebürtige Regensburger hat sich vorerst von ihnen „verabschiedet“ – für sein größtes Glück in Leipzig. Für den 52-Jährigen steht die Familie im Fokus: drei Jungen und vier Mädchen zwischen sechs Monaten und 14 Jahren. Spätestens um 5.30 Uhr steht er auf, um das Frühstück vorzubereiten. Wird seine Frau wach, die mit Baby Rose Anne länger schlafen darf, fährt er erst Hannah, Kemba, Lily und Matteo 15 Minuten zur Schule in Bad Düben und dann weiter ins „Grüne Werk“ zu BMW, wo er als Projektmananger für Nachhaltigkeit zuständig ist. Er genießt das. Abends und am Wochenende kocht er gerne, z. B. Gulasch oder Chili con Carne – für diese Gerichte hat er extra einen 48-Liter-Topf angeschafft. „Ich wollte kein Vater sein, der den Kindern nur morgens über den Kopf streichelt und abends aus dem Büro zurückkommt, wenn sie schon schlafen“, erzählt er. „Deshalb bringe ich mich viel ein und habe bei jedem Kind mehrere Monate Elternzeit genommen.“

Die Eltern mit ihren sieben Kindern im Garten.

In Die Rollen hineingewachsen.

Dass Stefan Fenchel und seine Frau Emma, 39, mehrere Kinder wollten, stand früh fest, obwohl beide eigentlich aus klassischen Kleinfamilien stammen: „Wir haben Freude an einer großen Gemeinschaft!“ Drei Jahre bevor die erste Tochter geboren wurde, kauften sie einen Bauernhof in Wannewitz, einem 92-Einwohner-Dorf nördlich von Leipzig, und bauten ihn Schritt für Schritt aus und um. Innen bietet das Haus heute reichlich Platz zum Wohnen, außen einen 1.000 Quadratmeter großen Garten, in dem der Papa Hühner halten und die Kinder spielen und toben können. So wie in sein Haus ist das Paar auch in seine Elternrolle hineingewachsen. „Mit den Jahren haben wir gelernt, wie Familienleben am besten funktioniert“, resümieren die beiden. „Wir haben uns als Vater und Mutter ganz intuitiv verhalten.“ Einige feste Regeln kristallisierten sich heraus, z. B. dass aus Sicherheitsgründen nicht auf der Treppe gespielt wird. Oder dass alle zu Hause Englisch sprechen, damit die Kinder automatisch die Sprache ihrer Mutter lernen, die aus Kanada kommt. Darüber hinaus werden innerhalb der Famillie bestimmte Rituale kultiviert – vom gemeinsamen Frühstück bis zum abendlichen Ins-Bett-Bringen der Kinder, bei dem sich die Eltern nach Jungen und Mädchen aufteilen. Am Wochenende besuchen sie die Gemeinde der English Church in Leipzig – und für den Leipziger Zoo gibt es selbstverständlich eine Familien-Jahreskarte!


Fünf Tipps für den Familien-Alltag.

  1. Wer hat welchen Termin oder Pflichten? Ein Plan hilft, die Übersicht zu behalten – bei den Eltern ein elektronischer Kalender, für die Familie ein großformatiger Timer mit mehreren Spalten für jeden.
  2. Je größer die Familie, desto mehr ist zu tun. Ab Kindergartenalter können kleine Aufgaben delegiert werden. Besser als Vorschriften ist ein gemeinsames Verteilen nach Vorliebe und Stärke.
  3. Blitzblanker Fußboden, aufgeräumte Regale? Das ist eher Wunschtraum als Realität im Familienalltag. Ein hoher Anspruch an Sauberkeit und Ordnung sorgt oft für Stress und Streit. Es lohnt sich, ihn zu überdenken.
  4. Es fühlt sich gut an, Erledigtes auf Listen abzuhaken. Plakativ geht das mit Post-its in drei Farben für Familienaufgaben, die „Zu tun“, „In Arbeit“ und „Erledigt“ sind. An der Wand zeigt sich jeder Fortschritt deutlich.
  5. Was wird in Schrank, Regal oder Keller wirklich benutzt? Gemeinsames Ausmisten befreit von Ballast. Verschenken macht Freude, Verkäufe auf dem Kinderflohmarkt oder im Internet bessern die Familienkasse auf.

Kinder sind eine Bereicherung.

Besonders wohl fühlen sich jedoch alle zu Hause in Wannewitz. Auch Gäste kommen dorthin ebenso gerne wie oft. „Wir müssen nur die Tür aufmachen und sind im Grünen“, betont Stefan Fenchel, der „sehr naturverbunden“ ist und die Ruhe auf dem Land mag. Während der vergangenen Lockdowns sei das ein „Riesen-Vorteil“ gewesen, weil seine Kinder so automatisch genug „Auslauf“ an der frischen Luft hatten und „keinen Lagerkoller“ bekamen. Auch Gesellschaft hätten sie dank ihrer vielen Geschwister immer gehabt, als Besuche von oder bei Freunden wochenlang verboten waren. Das Homeschooling organisierte Emma Fenchel mit zunehmender Routine rund um den großen Esstisch für alle ihre Schulkinder. „Uns persönlich ist es auch in Corona-Zeiten gut gegangen“, meint Stefan Fenchel und ist sich des Privilegs bewusst, das so sagen zu können.

Seine sieben Kinder empfindet er wie seine Frau als eine große Bereicherung. Auch deshalb engagiert er sich in der Landesvertretung des Verbands kinderreicher Familien Deutschland e.V. „Ich möchte mit für die positive Wahrnehmung von großen Familien wie unserer sorgen“, sagt er. „Denn ich finde es schade, dass die Entscheidung für Kinder in unserer Gesellschaft heute so viel Konfliktpotenzial birgt.“ ///


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