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UNSER BEITRAGSSATZ BLEIBT STABIL!

Der Zusatzbeitragssatz der BMW BKK liegt weiterhin bei 0,3 Prozent und damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Warum? Antworten von Jens Gerhardt, Vorstand der BMW BKK, und Andreas Höller, Leiter Finanzen, sowie ein Ausblick in die nahe Zukunft.

 

Herr Gerhardt, zum Jahreswechsel kam es bei zahlreichen Krankenkassen zur Erhöhung der Zusatzbeiträge: Der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stieg zum 1. Januar 2023 von 1,3 auf 1,6 Prozent. Was sind die Gründe dafür?

Jens Gerhardt: Krankenhausreform, Pflegeversicherung und Digitalisierung sind die größten Herausforder­ungen.

Seit vielen Jahren sehen wir im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt eine deutlich größere Steigerung bei der Entwicklung der Kosten im Gesundheitswesen. Durch den Fortschritt in der Medizin, die kostenintensive, zunehmende Individualisierung in Arzneimitteltherapien, kostensteigernden gesetzgeberischen Maßnahmen in der Vergangenheit sowie reformbedürftigen Krankenhausstrukturen wurde für das Jahr 2023 ein Finanzierungsdefizit von mindestens 17 Milliarden Euro prognostiziert. Die gesetzgeberischen Maßnahmen aus dem Herbst 2022 hatten lediglich zum Ziel, die Finanzierungslücke für 2023 zu schließen. Nachhaltige Reformen wurden von der Politik erst für dieses Jahr angekündigt. Wobei die Krankenhausreform, Pflegeversicherung und Digitalisierung dabei die größten Herausforderungen sind. Die Krankenhausreform darf aber nur unter Berücksichtigung einer qualitativ hochwertigen und auch verfügbaren ambulanten Versorgung vorgenommen werden. Die aktuellen Systembrüche zwischen ambulanter und stationärer Versorgung müssen dringend überwunden werden.

DIE STEIGENDEN GESUNDHEITSAUSGABEN IN DEUTSCHLAND:

Herr Höller, trotz dieses herausfordernden Umfeldes gelingt es der BMW BKK, sich dem allgemeinen Trend zu entziehen. Was macht die BMW BKK anders?

Andreas Höller: Wir können es uns leisten, auch 2023 einen äußerst attraktiven Zusatz­beitragssatz anzubieten.

Das ist uns in der Tat bisher sehr gut gelungen. So war die BMW BKK im Jahr 2022 zeitweise die günstigste Krankenkasse deutschlandweit und wird auch 2023 zu den günstigsten Kassen gehören.

Unsere Betriebskrankenkasse zeichnet sich seit Jahren durch ein sehr vorausschauendes Handeln aus. Auch bei dem Thema Wirtschaftlichkeit denken wir bei allem, was wir tun, von Anfang an mit. Dies wird besonders im Bereich unserer Verwaltungskosten deutlich. Wir gehören seit vielen Jahren zu den Kassen mit den niedrigsten Verwaltungskosten in Deutschland. Der Schlüssel liegt in einer schlanken Verwaltung, der Vertragsgestaltung mit unseren Dienstleistern und in sehr gut strukturierten Prozessabläufen, die einer ständigen Optimierung unterliegen.

Die BMW BKK bietet trotzdem nicht weniger an als andere – ganz im Gegenteil!

Da ist bespielsweise unser Versorgungsmanagement zu erwähnen! Wir kümmern uns bei Bedarf um eine zeitnahe Aufnahme in eine Rehaeinrichtung. Hierfür bestehen mit ausgesuchten Rehakliniken entsprechende Verträge, die uns die bevorzugte Aufnahme unserer Versicherten ermöglicht. Durch diese aktive Steuerung im Krankheitsfall gelingt es uns in vielen Fällen, die Behandlungsdauer für unsere Versicherten zu verkürzen und die Leistungsausgaben bei gleichzeitig höherer Qualität zu reduzieren.

Ein weiterer, wesentlicher Einflussfaktor sind natürlich die Leistungsausgaben für unsere Versicherten: Schon in 2021 sind die Kosten im Krankenhausbereich entgegen dem Trend im Gesamtsystem bei der BMW BKK deutlich geringer gestiegen als erwartet. Dies hat sich in 2022 fortgesetzt. Aus der Kostenperspektive ist dies erfreulich und wir sind der festen Überzeugung, dass eine gute Prävention und Aufklärung unserer Versicherten ihren Beitrag für diese Entwicklung leistet. Wir wünschen uns aber auch, dass insbesondere die Inanspruchnahme von Vorsorgemaßnahmen und -untersuchungen zukünftig wieder steigt.

DIE AKTUELLEN ZUSATZBEITRAGSSÄTZE.

Wie sieht es mit dem Vermögen der BMW BKK aus?

Wir konnten in den vergangenen Jahren durch unser wirtschaftliches Handeln Rücklagen aufbauen. Diese haben wir aufgrund eines geänderten gesetzgeberischen Rahmens kontinuierlich reduziert und in Form eines geringen Zusatzbeitrags und von Mehrleistungen direkt an unsere Versicherten und ihre Arbeitgeber zurückgegeben.

Durch das Zusammenspiel dieser Faktoren können wir es uns leisten, auch 2023 einen äußerst attraktiven Zusatzbeitragssatz anzubieten. Nicht zu vergessen, dass wir unsere beliebten Mehrleistungen wie z. B. die professionelle Zahnreinigung im vollen Umfang beibehalten werden.

Herr Gerhardt, welchen Beitrag leistet die BMW BKK als trägerbezogene Betriebskrankenkasse für das Gesamtsystem der Solidargemeinschaft – ist sie noch Teil davon?

Absolut! Die BMW BKK ist zwar eine geschlossene Betriebskrankenkasse, also nur für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW AG und deren Familienangehörige, aber sie ist Teil der gesetzlichen Krankenversicherung, also der bundesweiten Solidargemeinschaft mit circa 74 Millionen Versicherten. Alle gesetzlichen Kassen führen ihre Beitragseinnahmen komplett in den Gesundheitsfonds ab. Aus diesem erhalten wir dann nach der Anzahl der Versicherten, dem Geschlechtermix und der sog. Krankheitslast Zuweisungen, um Krankenhausleistungen, niedergelassene Ärzte und alle weiteren Leistungen zu bezahlen. Für 2022 betrug die Differenz zwischen Beitragseinnahmen der BMW BKK und Zuweisungen aus den Gesundheitsfonds über 140 Millionen Euro, das heißt: Wir haben deutlich mehr abgegeben als bekommen und sind somit ein wichtiger Teil der Solidargemeinschaft!

AUS DEM GESCHÄFTSBERICHT 2021: DIE LEISTUNGSAUSGABEN DER BMW BKK.

 

Welche Themen müsste die Politik in diesem Jahr noch angehen, um das System fit für die Zukunft zu machen?

Sieht man sich die aktuell geplanten Vorhaben der Politik an, so wird eher eine weitere Kostenausweitung zu erwarten sein, als dass das Thema der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht. Aus unserer Sicht gibt es drei wesentliche Bereiche, die angegangen werden müssen. Neben einer Reform des Arzneimittelsektors und der Finanzierung der Krankenhäuser muss die Frage der Höhe des Bundeszuschusses für die Finanzierung von systemfremden Leistungen auf die Agenda der Politik gesetzt werden.

So wertvoll und wichtig unser Sozialstaat ist, darf man die Finanzierbarkeit nicht aus den Augen verlieren. Hierbei geht es ja nicht nur um die Belastung des einzelnen Versicherten, sondern auch um eine Belastung der Arbeitgeber. Die lange Jahre gültige Grenze für den Gesamtsozialversicherungsbeitrag von 40 Prozent wurde spätestens zum Jahreswechsel gerissen. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Wenn die Politik dem nicht Rechnung trägt, bleiben individuelle Kostenbeteiligung und Leistungskürzungen der einzige Ausweg, um das System zu stabilisieren und finanzierbar zu halten.

… und was tun Sie als BMW BKK bei diesen Aussichten, Herr Gerhardt?

Als trägerbezogene Betriebskrankenkasse stehen bei uns die bestmögliche Versorgung der Versicherten und die Wirtschaftlichkeit klar im Fokus. Auch wenn wir von der Anzahl der Versicherten mit etwas über 210.000 Versicherten zu den eher kleineren Krankenkassen gehören, versuchen wir durch eine Vielzahl von inhaltlichen und politischen Aktivitäten die Gesamtentwicklung in die richtige Richtung zu beeinflussen. Die alternierenden Verwaltungsratsvorsitzenden Rudolf Reichenauer und Manfred Schoch sind in einer Vielzahl von Gremien aktiv.

Manfred Schoch als Mitglied des Verwaltungsrats des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) ist dabei direkt in die Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der deutschen Krankenhausgesellschaft eingebunden. Als erfahrener Verhandler und Praktiker leistet er hier sehr viel für das Gesamtsystem, aber auch für die Versichertengemeinschaft der BMW BKK.

Ich selbst versuche als Mitglied im erweiterten Vorstand des BKK Dachverbandes meinen Beitrag in der politischen Diskussion in Berlin zu leisten. So werden wir auch in Zukunft alles tun, um Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.

Herr Höller, können Sie abschließend eine Einschätzung geben, wie lange der Zusatzbeitrag der BMW BKK stabil bleiben wird?

Das wäre in der Tat ein Blick in die vielzitierte Glaskugel. Es bleibt abzuwarten, welche gesetzgeberischen Maßnahmen auf uns zukommen werden. Natürlich spielt eine große Rolle, inwieweit sich die beschriebene Entwicklung unserer Leistungsausgaben so weiter fortsetzt. Unsere Versicherten können sicher sein, dass wir den Zusatzbeitrag so lange wie möglich stabil halten werden. Es wird aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Zeitpunkt kommen, an dem auch wir den Zusatzbeitrag werden anpassen müssen.

 


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